Medienmitteilung des Gemeinderates

20. Januar 2010
Tempo 30 oft nicht eingehalten
Messungen in Fällanden und Benglen haben ergeben, dass etliche Automobilisten noch sehr schnell unterwegs sind: Die Geschwindigkeitsübertretungen hätten für 73 Fahrerinnen und Fahrer zum Entzug des Fahrausweises und für zahlreiche weitere zu teilweise empfindlichen Bussen führen können. Da es sich um sogenannte Inforadar-Messungen handelte, blieben die Temposünderinnen und -sünder dieses Mal von Strafen verschont.

Gefordert wird Tempo 30 von vielen Einwohnerinnen und Einwohnern. Bis das neue Regime eingeführt werden kann, müssen zahlreiche Vorgaben des Bundes und des Kantons lückenlos erfüllt sein. Erstaunlich, aufgrund der Erfahrungen in anderen Gemeinden und Städten jedoch nicht unerwartet, ist die Beobachtung, dass Tempo 30 zumindest zu Beginn wenig beachtet wird. Ohne Kontrollen wird die eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung oft nicht eingehalten. Fällanden macht in diesem Punkt keine Ausnahme.

Bei Geschwindigkeitsmessungen in Tempo 30-Zonen ist der Wert V85 von besonderer Bedeu-tung. Es ist die Geschwindigkeit, die von 85 % der erfassten Fahrzeuge nicht überschritten wird. Sie stellt somit das Verhalten der grossen Mehrheit der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dar. Abgesehen von der Bodenacherstrasse in Benglen wo sie höher lag überschritt die Geschwindigkeit V85 auch an der Langäri- und der Unterdorfstrasse in Fällanden die maximal tolerierte Geschwindigkeit nicht (Tempolimite plus Toleranz von 5 km/h). Auf den gegenwärtigen Tempolimiten basierend, können die übrigen Ergebnisse als tolerierbar bezeichnet werden. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit lag in Benglen bei 64 km/h und in Fällanden bei 60 km/h. Es ist vorgesehen, dass in absehbarer Zeit Messungen von Polizeiorganen durchgeführt werden, die entsprechende Konsequenzen zur Folge haben.

Bevölkerung 2009 kaum gewachsen
Nahm der Einwohnerbestand 2008 noch um 586 Personen zu, stagnierte 2009 die Bevölkerung nahezu. Am 31. Dezember 2009 wohnten gerade 38 Personen mehr in der Gemeinde Fällanden als ein Jahr zuvor. Von den neu 7'801 Einwohnerinnen und Einwohnern waren 19,8 % (2008: 19,6 %) Ausländerinnen und Ausländer.

Nach Zuwachsraten von 4 % im Jahr 2007 und 8,2 % im Jahr 2008 flachte das Bevölkerungs-wachstum 2009 erwartungsgemäss stark ab. Per 31. Dezember 2009 waren in der Gemeinde 7'801 (7'763) Einwohnerinnen und Einwohner gemeldet. Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer blieb ebenfalls fast unverändert bei 19,8 % (19,6 %) und liegt damit weiterhin unter dem Ausländeranteil im Kanton, welcher 2008 23,2 % (22,5 %) betrug. Von den 3'952 (3'933) Frauen und 3'849 (3'830) Männern wohnten am 31. Dezember 2009 in

  • Fällanden: 4'040 Personen (3'985)
  • Benglen: 1'891 Personen (1'888)
  • Pfaffhausen: 1'870 Personen (1'890)
Am vergangenen Jahresende wohnten 17 (10) Asylbewerberinnen und -bewerber sowie 32 (39) vorläufig Aufgenommene in der Gemeinde. Evangelisch-reformiert waren Ende des letzten Jahres 2'823 (2'887) Personen. 2'187 (2'178) Personen gehörten der Römisch-katholischen und 11 (11) Personen der christkatholischen Kirche an. Als konfessionslos bzw. mit einer anderen Konfession waren am 31. Dezember 2009 2'780 (2'687) Personen gemeldet.

Mit dem etappenweisen Bezug der Überbauung an der Dübendorfstrasse in Fällanden im Frühling und Ende Jahr sowie der Realisierung weiterer Bauvorhaben wird die Wohnbevölkerung nochmals etwas zunehmen. In Anbetracht der geschwundenen Baulandreserven dürfte sich das Bevölkerungswachstum insgesamt aber nur noch langsam fortsetzen.

Weiterer Schritt zur Integrationsförderung
Die Integration von Migrantinnen und Migranten ist ein wichtiges und anerkanntes Anliegen. Mit einer zielgerichteten, nachhaltigen Integration lassen sich Probleme und Folgekosten vermeiden. Die Integrationsförderung des Bundes und des Kantons zielt darauf ab, das friedliche und gedeihliche Zusammenleben der zugewanderten und einheimischen Bevölkerung sowie die Chancengleichheit auf hohem Niveau sicherzustellen.

In Fällanden setzt die Integrationskommission (bislang Lokale Anlaufstelle Integration LAI) auf die bewährte Formel "Fördern und Fordern": Migrantinnen und Migranten werden zu eigenen Integrationsleistungen verpflichtet (mitunter mittels Integrationsvertrag); gleichzeitig hilft, berät und unterstützt die Gemeinde die Migrantinnen und Migranten.

Im Rahmen der kantonalen Integrationsförderung wurde ein Umsetzungsmodell entwickelt, welches die Punkte Bedarfsanalyse, Beratung, Integrationsmodule, Umsetzung und Evaluation umfasst. Damit sollen bestehende Integrationsförderungsmassnahmen beurteilt und daraus neue entwickelt werden, um die Zielorientierung und Nachhaltigkeit der kommunalen Integrationsarbeit zu unterstützen.
Der Gemeinderat befürwortet die Teilnahme am Pilotprojekt der kantonalen Fachstelle für Integrationsfragen. Er hat deshalb die Integrationskommission beauftragt, den Antrag zur Aufnahme in den Katalog erprobter Integrationsmodule zu stellen. Mit dem Abschluss einer Vereinbarung würden Ablauf, Umfang und Ziele sowie die Organisation der Integrationsbemühungen der Gemeinde umfassend geregelt.

Baubewilligung für Mobilfunkantenne rechtens
Nach der Baurekurskommission hat auch das Verwaltungsgericht des Kantons die Baubewilligung des Gemeinderates vom 2. September 2008 für die Erstellung einer Mobilfunkantennenanlage auf dem Dach des Mehrfamilienhauses Wigartenstrasse 8 in Fällanden für in allen Punkten korrekt befunden. Eine private Beschwerdegegnerschaft hatte geltend gemacht, das Vorhaben verletze das Planungs- und Baugesetz. Ferner würden die Interessen der Öffentlichkeit und der Nachbarschaft überwiegen. Zudem handle es sich bei der Anlage nicht mehr um eine kleinere technisch bedingte Aufbaute im Sinne des Gesetzes. Und schliesslich hätte für die neue gewerbliche Nutzung eine Ausnahmebewilligung beantragt werden müssen. Das Verwaltungsgericht folgte dieser Argumentation nicht und wies die Beschwerde ab.

Neuer Vertrag für Holzlieferungen
Der am 6. Mai 2008 abgeschlossene Vertrag zur Bereitstellung von Energieholz für das Holz-kraftwerk Aubrugg wurde erneuert. Die Preise bestimmen sich nicht mehr ausschliesslich nach dem Volumen, sondern sind direkt an die Qualität und der damit verbundenen Energieholzmenge geknüpft. Der neue Vertrag mit der ZürichHolz AG in Kyburg ist bis 30. Juni 2020 gültig.

Sanierungsarbeiten Rohrbach deutlich günstiger
Die vom Gemeinderat am 18. August 2009 beschlossene Sanierung des Geschiebesammlers Rohrbach kostete statt Fr. 90'000.-- lediglich Fr. 59'247.60. Die Bauzeit war wesentlich kürzer; einerseits wegen des idealen Wetters, andererseits weil sich die Natursteinmauern in besserem Zustand befanden als angenommen.

Gemeindeversammlungen abgesagt und verschoben
Auf die Durchführung der Gemeindeversammlung vom 17. März 2010 wird verzichtet, weil keine bzw. zu wenige beschlussreife Geschäfte in Aussicht stehen.

Ferner hat der Gemeinderat die auf 16. Juni 2010 angesetzte Gemeindeversammlung auf Mittwoch, 23. Juni 2010, 20.00 Uhr, verschoben, da am 16. Juni das WM-Fussballspiel Schweiz-Spanien im Kultur- und Begegnungszentrum Zwicky-Fabrik übertragen wird.

Bürgerrecht
Der Gemeinderat hat ein Gesuch um Einbürgerung aufgrund der ungenügenden staatsbürgerlichen Kenntnisse abgelehnt. Ein weiteres Gesuch wurde vom Gemeinderat aus dem gleichen Grund sistiert; der Gesuchsteller hat ein halbes Jahr Zeit, einen Staatsbürgerkurs zu besuchen.

Personelles
Léonie Brederoo hat am 9. Dezember 2009 die Arbeit als Sachbearbeiterin der Stabsstelle Präsidiales aufgenommen. Markus Gihr hilft seit 1. Dezember 2009 im Bereich Dienste und Technik des Alterszentrums Sunnetal aus. Als Serviceaushilfen im Bistro Sunnetal wurden per 18. Dezember 2009 Valeria Rüegsegger und per 13. November 2009 Manuela Walter angestellt.