Informationen des Gemeinderates Oktober 2005

8. November 2005
Entwässerungsplan zieht Millioneninvestitionen nach sich

Neue Erkenntnisse, neue Vorschriften und die fortschreitende Siedlungsentwicklung führten zur Überarbeitung des Generellen Entwässerungsplans aus dem Jahre 1992. Die sich daraus ergebenden Massnahmen in den Bereichen Gewässer, Fremdwasser, Kanalisation und Gefahrenbereiche / Störfallvorsorge belaufen sich auf mehrere Millionen Franken.


Als strategisches Planungsinstrument für die gesamte Siedlungsentwässerung umfasst der Generelle Entwässerungsplan (GEP) das Kanalisationssystem und die Gewässer. Der GEP bildet die Grundlage für einen effektiven Mitteleinsatz und die Werterhaltung des Entwässerungssystems. Die Planung wurde im Zusammenhang mit dem GEP des Zweckverbands Kläranlage Volketswil-Schwerzenbach-Fällanden-Maur vorgenommen. Im Rahmen des kommunalen Entwässerungsplans wurden die vorgeschlagenen Massnahmen des Verbands-GEP vertieft auf die Machbarkeit untersucht und angepasst.

Die Fliessgewässer werden durch die Kanalisation nicht übermässig negativ beeinflusst. Die Abflusskapazität ist nur in den Unterläufen des Wisbachs, Zilbachs und Chalenbachs ungenügend. In diesen Bereichen sind Hochwasserschutzmassnahmen mit Renaturierungsmassnahmen zu verbinden. Würden alle Vernetzungs- und Revitalisierungsmassnahmen ausgeführt, müsste mit Kosten von rund 3,2 Millionen Franken gerechnet werden.

Als Fremdwasser wird ständig anfallendes, unverschmutztes Wasser definiert, das in die Abwasserreinigungsanlage gelangt. Die Untersuchungen ergaben für das Gebiet zwischen den Regenbecken Gättenhusen und Eggler einen Fremdwasseranteil von rund 40 %, während der Anteil im gesamten Gemeindegebiet lediglich 25 % beträgt. Die Fremdwasserquellen konnten ermittelt werden; die Überprüfung der Fremdwasseranteile ist in Zukunft alle fünf Jahre vorgesehen.

Das Kanalnetz ist allgemein in einem guten Zustand. Aufgrund der TV-Aufnahmen ergaben sich dennoch sanierungsbedürftige Abschnitte. Zusammen mit den notwendigen Umbauten an den Regenbecken Eggler und Gättenhusen und der Verbindungsleitung Regenbecken Ebmatingen-Dorf ist mit Investitionen im Umfang von rund 8,5 Millionen Franken für die nächsten sieben Jahre zu rechnen. Neue Kanäle sind in Pfaffhausen (Ersatzkanal Sandacher) und in Fällanden (Mischwasserkanal Schwerzenbachstrasse - Regenbecken Bachwis) notwendig. Die Kanalisationsleitungen sind im 3-Jahres-Rhythmus zu spülen; TV-Aufnahmen sind alle zwölf Jahre sinnvoll.

Bei der Störfallvorsorge ergibt sich der grösste Massnahmenbedarf in Bezug auf die Entwässerung der Strassen und der Industrieareale. Als Eigentümer der Zürich- und der Binzstrasse hat der Kanton die Massnahmen zu realisieren, damit die Entwässerung nicht weiter direkt in die Bäche erfolgt. Der Schönaubach soll wenn möglich renaturiert werden. Die Industriegebiete Bruggacher und Tämperli werden in einem Trennsystem entwässert. Im Störfall kann ein Überlauf in die Schmutzwasserkanalisation aktiviert werden, sodass Problemstoffe im neuen Havariebecken der Abwasserreinigungsanlage aufgefangen werden können.


Steigende Abwassergebühren

Die Sanierung und Erweiterung der Kläranlage der Gemeinden Volketswil-Fällanden-Schwerzenbach-Maur führt zu höheren Gebühren. Die Benützungsgebühr setzt sich aus der Grundgebühr und der Verbrauchsgebühr zusammen. Die Grundgebühr beträgt neu 170 % (140 %) und die Verbrauchsgebühr Fr. 1.76 pro m3 Trinkwasserverbrauch (Fr. 1.38 pro m3). Gegen die am 16. September 2005 im Glattaler publizierten neuen Tarife sind keine Rechtsmittel eingelegt worden.


Höhere Taxen im Alterszentrum Sunnetal

Mit der Genehmigung von Heimreglement, Hausordnung und Taxordnung für das Pflegeheim des Alterszentrums und die Pflegewohnung Pfaffhausen hat der Gemeinderat im Frühling 2004 festgehalten, dass die Tarife nach Festlegung des Budgets für das Alterszentrum jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Die Grundtaxen werden per 1. Januar 2006 zwischen Fr. 1.50 und Fr. 3.-- pro Tag erhöht. Die Pflegezuschläge nehmen maximal um Fr. 3.-- pro Tag zu. Die Zuschläge für besondere Leistungen sowie die einmaligen Kosten bleiben gleich.


Neues Schliesssystem für das Gemeindehaus

Die Schliessanlage des Gemeindehauses stammt aus dem Jahre 1974 und wurde seither nicht grundlegend erneuert. Mittlerweile sind über 300 Schlüssel im Umlauf, von denen eine nicht unwesentliche Anzahl nicht mehr vorhanden ist. Bei Verlust oder Diebstahl erhöht sich die Gefahr von unberechtigten Zutritten, und die Sicherheit kann nur durch kostspieliges Auswechseln von Zylindern einigermassen aufrechterhalten werden. Den heutigen Sicherheitsanforderungen kann nicht Rechnung getragen werden, wodurch besonders exponierte Mitarbeitende einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.

Das neue Schliesssystem ermöglicht eine eigentliche Zutrittskontrolle. Die Aussentüren können online angesteuert und der Zutritt auch zeitlich beschränkt werden. Besucherinnen und Besuchern ist der freie Zutritt nur noch zur Schalterhalle möglich. Diese Einschränkung ist allerdings zusammen mit dem neuen Empfangs- und Informationsschalter zu bewerten. Diese neue Anlage wird im Dezember fertig gestellt sein und die Kundenfreundlichkeit verbessern. In Zukunft kann ein Schlüssel bei Verlust oder Diebstahl sofort im System gesperrt werden; mit Ausnahme eines neuen Schlüssels entstehen keine weiteren Kosten. Für die Realisierung des Schliesssystems hat der Gemeinderat Fr. 165'000.-- als gebundene Ausgabe bewilligt.


Outdoor-Informationskonzept

Die bis jetzt verwendeten Informationsplakate für Gemeindeversammlungen, Wahlen und Abstimmungen, Abfuhren etc. weisen nur zum Teil auf die Gemeinde als Informantin hin. Es werden unterschiedliche (feste und mobile) Plakatträger benützt, die gerade in "Leerzeiten" einen ungepflegten Eindruck hinterlassen.

Das neue Informationskonzept sieht je sieben feste und mobile Plakatträger an gut sichtbaren Stellen in den drei Ortsteilen vor. Diese werden primär von der Gemeinde gebraucht, können gegen eine Gebühr jedoch auch von Dritten benützt werden. Die Informationsplakate werden nach einem einheitlichen Layout gestaltet sein. Bei den Orientierungsplänen wird auf Werbeflächen verzichtet; es wird der Ortsplan der amtlichen Vermessung samt Strassen- und Gebäudeverzeichnis verwendet.

Für mehr Informationen, einen höheren Erreichungsgrad und für die attraktive Präsentation der Gemeinde und ihrer Angebote hat der Gemeinderat Fr. 75'000.-- bewilligt. Die Umsetzung er¬folgt Ende 2005 und Anfang 2006.


Indoor-Informationskonzept

Nachdem der Gemeinderat Ende August der Realisierung eines Empfangs- und Informationsschalters im Gemeindehaus und neu einem Schliesssystem zugestimmt hat, drängt sich auch die neue Beschriftung der gesamten Anlage auf. Gleichzeitig werden die Orientierungsmöglichkeiten der Besucherinnen und Besucher verbessert, was insgesamt auf Fr. 32'000.-- zu stehen kommt.


Personelles

Monika Künzli, Sachbearbeiterin der Leistungsgruppe Buchhaltung, hat auf Ende Januar 2006 gekündigt, um eine andere berufliche Herausforderung anzunehmen. Die frei gewordene Stelle wurde ausgeschrieben. Der neue Leiter der Abteilung Finanzen und Steuern, Peter Guhl, wird seine Stelle bereits am 3. Januar 2006 (statt Anfang Februar) antreten.


Weitere Beschlüsse des Gemeinderates

An den Sitzungen im Oktober hat der Gemeinderat unter anderem auch folgende Beschlüsse gefasst:

  • Die Abrechnungen über die Erneuerung der Beleuchtungsanlage an der Pfaffensteinstrasse in Pfaffhausen mit Gesamtkosten von Fr. 106'874.90 und der Verteilkabine Pfaffenstein¬strasse 21 in der Höhe von Fr. 23'116.55 werden genehmigt. Der Gemeinderat bewilligte im April 2004 Fr. 118'000.-- und Fr. 27'000.-- für die beiden Vorhaben.

  • Für die Sanierung von Strassenabschlüssen an der Industriestrasse Nord in Fällanden werden Unterhaltsarbeiten im Betrage von Fr. 55'000.-- bewilligt.

  • Die Leistungsvereinbarung mit dem Verein kispex - Kinder-Spitex Kanton Zürich wird für die Jahre 2006 bis 2010 genehmigt. Der Gemeinderat setzt sich seit Jahren für den Fortbestand dieser Dienstleistungen als Ergänzung des Angebots der lokalen Spitex ein.

  • Der Voranschlag 2006 des Zweckverbands Kläranlage Volketswil-Schwerzenbach-Fällanden-Maur wird genehmigt. Der Anteil der Gemeinde Fällanden am Aufwandüberschuss beträgt Fr. 342'805.20. An Nettoinvestitionen entfallen auf Fällanden Fr. 1'840'370.--.

  • Für die Sanierung der Kanalisationsleitungen in der Zürich- und der Schwerzenbachstrasse, Fällanden, hat der Gemeinderat 2004 total Fr. 355'420.-- bewilligt. Die Abrechnung weist Gesamtkosten von Fr. 288'097.80 aus und wird genehmigt.

  • Der Einführung der institutionellen Gliederung (entsprechend der Abteilungen und Ressorts) der Laufenden Rechnung auf 2006 wird zugestimmt und dafür Fr. 26'000.-- bewilligt.


Fällanden, 8. November 2005
Kontaktperson: Andreas Strahm, Gemeindeschreiber
Telefon 043 355 35 57
andreas.strahm@faellanden.ch